Sonntag, 1. Dezember 2013

1. Türchen


Keine Frage, der Winter hatte Einzug gehalten. Die Wiesen und Wälder waren seit Tagen in ein dickes weißes Schneekleid gehüllt, die Bäche und Seen mit einer Eisschicht bedeckt und die Luft schmeckte nach Frost. Nicht mehr lange, dann würde die Adventszeit beginnen, die für Zimt und Sternchen dieses Jahr so ganz anders werden sollte als die vorhergehenden.
Bald müssten sie da sein. Der Weg, den Max ihnen beschrieben hatte, lag nun hinter ihnen und beide Bären waren sehr froh darüber. Es war ein langer Fußmarsch durch Wälder und Feldwege gewesen, der zu dieser Jahreszeit schon eine gewisse Herausforderung darstellte. Hinter der nächsten Ecke würden sie am Ziel sein. Endlich. Und tatsächlich standen Zimt und Sternchen kurze Zeit später vor einem hohen schmiedeeisernen Tor, das den Zutritt zu dem großen Anwesen versperrte. Mit vereinten Kräften schoben die beiden Bären es auf. Hier wohnte also ihr Freund Max. Mit einem letzten Ruck öffnete sich das Tor. Die Bären blieben beim Anblick des großen Hauses stehen, das sich weit hinten am Ende einer langen Zufahrt in dunkler Pracht scharf vom Weiß des Winterwaldes abzeichnete. „Meinst Du, es war wirklich eine gute Idee, den Advent bei Max zu verbringen?“, fragte Sternchen zaghaft. Beim Anblick des recht finster wirkenden Anwesens beschlichen sie leise Zweifel. „Hmmmm“, brummte Zimt und zog skeptisch die Schultern hoch, „das Haus ist von innen vielleicht erheblich gemütlicher, als es von außen den Anschein hat. Lass uns mal nachsehen -  wir haben es Max schließlich versprochen.“ Er sah Sternchen an und fuhr mit ernster Stimme fort: „Du weißt doch, seine Eltern sind nun schon das dritte Jahr in Folge auf Reisen und haben ihn in der Obhut seines alten Onkels gelassen. Was das genau bedeutet, kannst Du Dir sicher auch ohne Deine Phantasie groß anzustrengen vorstellen.“ Er zog eine Grimasse und kniff kurz die Augen zusammen. „Da können wir ihn einfach nicht hängen lassen, oder? Notfalls wird uns schon was einfallen!“ Sternchen nickte zur Bestätigung. „Viel hat er von seinem Onkel ja nie erzählt“, antwortete sie, „aber ich kann mir lebhaft vorstellen, dass es Max langsam richtig langweilig geworden ist hier so weit weg von allem.“ Beide Bären mussten schmunzeln, als sie an die von Max sehr vehement vorgebrachte Einladung an die beiden dachten, die Adventszeit und Weihnachten im Hause seiner Familie zu verbringen. Ein Nein hätte er auf keinen Fall gelten lassen, das stand fest. Die Sache war also beschlossen und nun waren sie schon fast am Ziel… So machten sich die beiden Bären denn auf, das letzte Stück des Weges hinter sich zu bringen und stapften gemeinsam durch den Schnee die breite Zufahrt entlang.

3 Kommentare:

  1. Endlich, endlich, endlich!!! Los, Ihr beiden, stapft schneller durch den Schnee, büüüüddddeeee... wir wollen Max kennen lernen und seinen Onkel (bei dem wir ja eine leichte Ahnung haben, warum der nie erwähnt wurde... "Äh... was ich Euch noch sagen wollte, aber mein Onkel ist ein.. tja... äh... *räusper*... naja, er ist ein Drache" *teehee*).

    Liebe Grüße zum 1. Advent
    Flutterby und Birgit

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  2. UUUUUUaaaaahhhhh Schneeeeeeee - ohje, jetzt macht mich schon der Schnee in Geschichten neidisch *rotwerd*.....wie schön, aber Geschichten mit Schnee können schließlich nur toll sein♥

    Zauberhaften RestSonntag und 1. Advent wünschen
    Isidor und Silberweide

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  3. Wisst ihr was das Allerschönste am Streß der letzten Tage ist? Ich muss jetzt nicht bis morgen warten sondern kann direkt weiter lesen *kicher* Ich habe mir jetzt einen schönen Vanille- Marzipan Tee gemacht und habe mir jetzt einfach die Zeit genommen um mich in Ruhe hinzusetzen und die ersten drei Teile der Geschichte zu lesen... Herrlich...
    Aber jetzt genug gequasselt.. jetzt will ich wissen wie es weiter geht, also bis gleich!

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