10. Türchen
Mit einem großen Berg Brennholz beladen, stapfte Zimt zurück zu Sternchen, die immer noch ziemlich ärgerlich zwischen den Bäumen herumtrampelte, durch die sie gesaust war. Allem Eifer zum Trotz fand sie keinen Hinweis, wie sie dort nun gelandet war, geschweige denn, wie sie die Rückreise antreten könnte.
Zimt war nun mal kein nachtragender, sondern ein grundfreundlicher und gutmütiger Geselle und so gewann sein Mitleid. Er vergaß er seinen Unmut über Sternchens Benehmen und lud sie trotzdem zu sich in seine Bärenhöhle ein. Vielleicht taute diese Griesgrämin am gemütlichen Kaminfeuer bei einer guten Tasse Tee doch irgendwann auf? Ein paar der köstlichen Honigbonbons müssten auch noch in seinem Vorratsraum sein – wer weiß, manchmal wirken solche „Seelenwärmer“ wahre Wunder!
Tatsächlich, Sternchen ließ sich widerwillig in die Bärenhöhle einladen. Zimts Aufmerksamkeit entging allerdings nicht, dass sie erleichtert über das erneute Angebot war. Es steckte möglicherweise doch ein weicher Kern unter dieser rauen Schale?! Das wäre zu schön, dachte Zimt bei sich. Trotz des unfreundlichen Benehmens seiner Artgenossin hatte er doch bemerkt, wie stark der heimliche Wunsch nach einem Gefährten gewesen ist. Wo nun plötzlich ein anderer Bär vor ihm stand, wurde dieser Wunsch geradezu übermächtig. Und wenn er den anderen ganz objektiv betrachtete, war es sogar ein recht hübsches Exemplar, abgesehen von der Grummelei! Aber diesen Gedanken drängte Zimt schnell wieder beiseite und schob sie einfach auf seine inzwischen immer kälter und tauber werdenden Pfoten und Tatzen. Anders konnte und wollte er sich das im Moment einfach nicht erklären.
Schmunzelnd raffte er das Brennholz, das ihm langsam aus den Pfoten zu rutschen begann, wieder fest zusammen, wandte sich um und trottete in Richtung Bärenhöhle.
Jeden Tag freue ich mich auf die Fortsetzung und lese sie mit meinem Sohn zusammen,der sich auch über die Adventgeschichte freut.
AntwortenLöschenDankeschön
Liebe Grüsse von Patricia