Donnerstag, 15. Dezember 2011

15. Türchen

Es war tiefste Nacht, als ein kleiner Engelbär unbemerkt am Haus des Weihnachtsmannes vorbeiflatterte. In kindlicher Unbeschwertheit schwebte er durch die Winterluft, umkreiste mit glucksendem Lachen den Lichtkegel einer Laterne und schaute neugierig in die Fenster des nächsten Hauses.

Mit großen Augen sah er einen Kessel mit glitzernd leuchtendem Inhalt auf kalten Ascheresten stehen.

Neugierig wie Kinder nun einmal sind, drückte der kleine Engelbär seine Nase an die Fensterscheibe und landete mit einem leisen Plumps direkt neben dem Kessel. Das Fenster war nur angelehnt gewesen und hatte sich durch den leichten Druck geöffnet. Der kleine Engelbär rieb sich erschrocken das Hinterteil und schwirrte im nächsten Moment schon wieder los. Der Kessel hatte sein Interesse geweckt, dessen Inhalt aussah wie seine Schneekugel, wenn er sie kräftig geschüttelt hatte – es wirkte tatsächlich ein wenig magisch.

Mit vorsichtigem Flügelschlag schwebte der kleine Engelbär näher heran und verlor für einen Augenblick das Gleichgewicht. Der Anblick hatte es so sehr in seinen Bann gezogen, dass er vergessen hatte, mit den Flügeln zu schlagen und ehe er sich versah, tauchte eines seiner Pfoten in den Kessel ein.

Vor Schreck flatterte der kleine Engelbär mit wild klopfendem Herzen senkrecht in die Höhe und war fast im selben Moment durch das angelehnte Fenster nach draußen verschwunden.

Ein bisschen Flügelstaub hin noch in der Luft und sank sachte hinter ihm hinab.

1 Kommentar:

  1. Ob der Staub wohl in den Kessel rieselt warten wird ab : )
    Kann ich eigentlich nicht snief

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