Na, wie gefällt Euch Eure
bescheidene Herberge?“ Max hatte ihre Koffer auf einen schmalen Tisch neben dem
riesigen Wandschrank abgelegt und gesellte sich nun wieder zu den beiden.
„Zugegeben, der Zahn der Zeit hat ein wenig genagt hier und da“, räumte er ein,
„aber wir machen es uns gemütlich!“ „Gute Idee“, meinte Zimt unsicher. Auch
Sternchen schien da so ihre Zweifel zu haben. Ein lauter Gong ertönte aus der
Eingangshalle, bevor sie noch etwas antworten konnte. „Na, wer sagt‘s denn?“,
freute Max sich und rieb sich den Bauch „Das Essen ist fertig!“ Und schon eilte
er zurück ins Erdgeschoss, Zimt und Sternchen, sich fragend anblickend, im
Schlepptau.
An diesem Nachmittag saß, wie an
jedem Nachmittag – oder ehrlich gesagt wie an jedem Tag… also konkret: wie
immer - ein alter Drache mit lederner Haut und weißem Haar an einem großen
Schreibtisch aus schwarzem Holz. Hohe Stapel von Büchern über Ahnenforschung,
dazu Mappen mit Dokumenten und Zeitungsausschnitten, Akten und Papieren mit
amtlichen Siegeln wurden von einigen großen Kerzenleuchtern in schwaches Licht
getaucht. Sie brannten den ganzen Tag lang, denn nur wenigen Sonnenstrahlen
gelang es tatsächlich, sich mühsam ihren Weg durch die großen von Staub und
Spinnweben der vergangenen Jahrhunderte trüben Scheiben der bodentiefen Fenster
in das Zimmer zu bahnen. Langsam war draußen inzwischen die Dämmerung
hereingebrochen, doch das nahm der Drache kaum wahr. Ungeduldig rückte er seine
Brille zurecht und hielt sich ein sehr altes Dokument näher vor die Augen.
Mühsam entzifferte er die kleine Schrift und machte sich Notizen in einem
großen Buch, das aufgeschlagen neben ihm lag. Viele Einträge, Skizzen und
Diagramme waren darin enthalten, die ersten waren bereits ganz verblasst. Mit
einem ärgerlichen Knurren ließ der Drache sich in seinen alten Ohrensessel
zurückfallen. Er schob sich die Brille in die Stirn und rieb sich verärgert
über die Augen. Monatelang hatte er nun schon mit der Erforschung dieser neuen
Quelle zugebracht und war kein Stück weiter gekommen. Auch die Unterlagen, die
ihm der Butler vor kurzem besorgt hatte, brachten ihn nicht in erhoffter Weise
vorwärts. Verdrossen schob er den Stapel alter Zeitungen beiseite als er aus
der Eingangshalle den Gong hörte. „Essenszeit“, dachte er missmutig und erhob
er sich aus seinem Sessel. Nun denn. Von einer guten Mahlzeit frisch gestärkt
würde er sich wieder an die Arbeit machen und hoffentlich endlich zu
brauchbaren Ergebnissen kommen, brummte er mürrisch und machte sich mit nicht
eben bester Laune auf den Weg ins Erdgeschoss.
Während Thea und Max die
Schüsseln mit dampfendem Essen auftrugen, sahen Zimt und Sternchen sich
neugierig im Esszimmer um. Auch dieser Raum strahlte die Eleganz vergangener
Zeiten aus; das Mobiliar und die Teppiche waren allerdings im gleichen Zustand
wie in ihrem Zimmer. „Hier herrscht eine seltsame Stimmung im Haus, oder?“
fragte Sternchen flüsternd. „Hm“, Zimt runzelte die Stirn und senkte die
Stimme, „ da hast Du verdammt Recht! Es ist hier alles wie… eingefroren
irgendwie!“ „Treffend formuliert!“ raunte Sternchen. „Irgendwas ist hier
seltsam!“
Und in dem Augenblick trat dieses
Irgendwas über die Türschwelle.
Was will er nur so wichtiges rausfinden der Onkel Drako? und der komische Geist mit dem Unhang geht mir auch gar nicht aus dem Kopf. Das ist dieses Jahr ja echt spannend!
AntwortenLöschenAber auch wenn das Haus wie eingefroren ist, Zimt und Sternchen haben bestimmt so viel weihnachtliche Herzenswärme, dass sie das wieder auftauen können. Vielleicht können die dem Onkel sogar helfen bei seiner Ahnenforschung. Ich bin ja echt gespannt wie es weiter geht.
Danke dass ihr euch wieder so viel Arbeit gemacht habt mit der Geschichte. Ich finde die dieses Jahr besonders schön und die ist auch richtig super und ausführlich geschrieben. Die habt ihr wirklich ganz ganz toll gemacht.
Ich wünsche euch einen schönen Nikolaustag
Liebe Grüße
Shania
Wir können uns Shania nur aus vollem Herzen anschließen... dieses Jahr ist das Zimt und Sternchen-Abenteuer wirklich ganz besonders gut und soooo spannend, dass wir das nächste Türchen immer kaum erwarten können. Aber immerhin... endlich hat Onkel Drako seinen Auftritt... *strahl*
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Flutterby und Birgit
Endlich kommt der "seltsame" Onkel Draco zum Vorschein. Ich kann mich Shania und Birgit nur anschließen. Die Geschichte ist dieses Jahr echt klasse geschrieben und super spannend. Wir diskutieren jeden Tag beim Abendessen, warum Onkel Drako wohl so weihnachtsmuffelig geworden ist, warum das Haus so vernachlässigt worden ist, was der Typ in dem Umhang vor hat, ob Mr. Patmore ein netter Kater oder ein Spion ist, wie Zimt und Sternchen Weihnachten retten können, welche Rolle der Butler und die gute Thea noch spielen werden usw...
AntwortenLöschenVIELEN DANK, für dieses echte Adventshighlight das ihr uns mit dieser Geschichte beschert!
Liebe Grüße
Melli
Liebe Tine,
AntwortenLöschenes amcht wirklich große Freude, hier Deine geschichte mitlesen zu dürfen! Ich bin schon gespannt, wie es weitergeht!
Ich wünsch Dir ein schönes und besinnliches 2.Advent-Wochenende!
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥