Am nächsten Morgen war Max besonders früh
aufgestanden. Er konnte es kaum erwarten, Thea um Erlaubnis für den kleinen
Ausflug zu bitten – bei seinem Onkel bräuchte er gar nicht erst nachzufragen,
das war ihm klar. Bei diesem Gedanken wurde sein Herz schwer, aber er wollte
jetzt nicht weiter daran denken sondern stattdessen versuchen, den heutigen Tag
zu einem richtig schönen Urlaubstag werden zu lassen. Als Zimt und Sternchen in
die Küche kamen, saß Max also schon am Tisch und strahlte Zimt und Sternchen fröhlich
an, während die sich noch verschlafen die Augen rieben. Die beiden hatten sich
kaum gesetzt, als Max schon drauflossprudelte und es wird wohl niemanden
verwundern, dass das Frühstück heute etwas kürzer ausfiel.
Während die drei Bären sich mit Schal und
Handschuhen warm einpackten, bereitete Thea für jeden eine Picknicktüte vor. Sie lächelte dabei und tat das
immer noch, als sie die drei Bären bald darauf durch das große Küchenfenster
beobachtete, wie sie sich fröhlich balgend über die verschneite Wiese vom Haus
entfernten. Begleitet von einem kleinen Punkt, der sehr an eine Katze erinnerte
und der den Dreien in
sicherem Abstand folgte. Aber das entging Thea durch die Entfernung und ihre
zugegebenermaßen nicht gerade besser werdenden Augen.
Als Max, Zimt und Sternchen abends zum
Haus zurückkehrten, waren sie zwar ziemlich durchgefroren, aber sie steckten
auch bis zum Rand voll mit den Eindrücken eines wirklich abenteuerlichen
Ausflugs. Der Proviant von Thea, in dem natürlich auch die köstlichen Butterplätzchen nicht gefehlt haben, war wieder
köstlich gewesen, aber zweifellos war es viel zu wenig und nun saßen die drei
Bären völlig ausgehungert am Küchentisch und erzählten Thea von ihrem Tag.
Onkel Drako hatte beschlossen, sein Abendessen in seinem Arbeitszimmer
einzunehmen und es wäre schlicht gelogen, wenn ich hier behaupten würde, dass
die drei Bären das bedauerten. Ganz im Gegenteil, sie hatten Thea so viel zu
erzählen! Von der morschen Holztür, die den Eingang versperrte und deren großes
rostiges Schloss erst nach langen Mühen aufspringen wollte. Von dem Dunkel, das
sie drei Bären empfing und dem muffig-abgestandenen Geruch, den alles
verströmte. Von den Gartengeräten, die noch zahlreich vorhanden waren, von
denen einige jedoch auf dem Boden verteilt lagen und das Durchkommen zu einer
echten Herausforderung machte. Von einer kleinen Mäusefamilie, die ihnen
verschlafen aus einer Tüte Rasensamen entgegengeblickt hatte und so weiter und so
weiter. Aber das Beste erzählten sie erst zum Schluss. Als Max, Zimt und
Sternchen ihre Mahlzeit beendet hatten, stand Max auf und lief in die
Eingangshalle. Schnaufend und prustend kam er kurz darauf zurück, indem er mit
seinem Hinterteil die Küchentür aufschob und rückwärts gehend eine schwere
Kiste hinter sich herzog.
„Schau dir das an!“, sagte Max zu Thea und sah sie
begeistert an. Thea hob den hölzernen Deckel ab und blickte in die Kiste.
Papier sah sie dort. Zusammengeknüllte alte Zeitungen. Vorsichtig schob sie das
Papier beiseite und machte große Augen. „Da sind sie ja!“, flüsterte sie ganz
überrascht, „Ich habe sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen und vermutet,
dass Onkel Drako sie längst entsorgt hat!“ Lächelnd zog sie einen dünnen
Bindfaden empor. Die Glaskugel, die nun zum Vorschein kam, schimmerte sanft im
Licht des Kaminofens und spiegelte sich wider im Glanz ihrer Augen. „Dürfen wir
die Kugeln morgen in der Eingangshalle aufhängen? Bitte?“, fragte Max zaghaft.
„Wir passen auch auf, dass alles heil bleibt… Dann hätten wir hier auch mal ein
bisschen Weihnachten im Haus…“ Thea strich ihm übers zerzauste Haar. „Natürlich
dürft ihr das“, sagte sie und versenkte ihren Blick in der schlichten Pracht,
die sich da in der Kiste vor ihr auftat. Vor vielen Jahren war dies der
traditionelle Weihnachtsschmuck für die Eingangshalle gewesen, daran erinnerte
sie sich genau. Dazu ein paar dicke rote Kerzen in hübschen Glaswindlichtern,
goldene Schleifen und Tannenzweige – so bot die Eingangshalle damals ein sehr
stimmungsvolles weihnachtliches Bild, das von allen sehr geschätzt wurde. Wann
war das alles nur in Vergessenheit geraten? Sie konnte sich nicht erinnern.
***
Heute haben wir einen kleinen Geschenktipp
für alle Selbermacher unter Euch: schaut Euch mal den Link hinter Picknicktüte an. Das ist bestimmt eine noch gut
realisierbare Idee, die Platz unterm Tannenbaum finden könnte...
Und falls ihr dabei Appetit auf
Butterplätzchen bekommen habt: voila!
:o)
Jaaaaa, jetzt geht es richtig los im alten Gruselhaus vom grummeligen Onkel Drako. Jetzt kommt die Weihnachtsdeko und mit ihr auch die Weihnachtstimmung *sicher bin* ... und Weihnachtsstimmung ist nunmal eben ansteckend, da kann bestimmt auch der alte Onkel Drako nicht mehr lange grummeln. Hoffentlich verbietet er den armen Bären diese kleine Freude nicht...
AntwortenLöschenIch bin gespannt
Liebe Grüße
Melli
Jahaaa... da haben wir ja richtig vermutet... Wie schön! Nun kommt ein bisschen Weihnachtsstimmung in die düstere Bude - und Onkel Drako wird sich schon damit abfinden. Aber der böse Schatten wird das bestimmt auch nicht gerne sehen... und wir fragen uns immer noch, wo wir Paddy... oh, Verzeihung, Mr. Patmore einordnen sollen. Hmmm... so desinterressiert wie er auch immer tut, aber er ist bestimmt einer von den Guten... hach, das ist alles so spannend dies Jahr... ,O)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Flutterby und Birgit
Das ist ja prima, dass die in dem alten Geräteschuppen den Weihnachtsschmuck gefunden haben. Mit Kerzenglanz und Tannenduft wirkt der Eingangsbereich schon gleich viel freundlicher. Vielleicht erinnert sich dann auch der Onkel wieder dran, wie schön die Vorweihnachtszeit ist.
AntwortenLöschenWo ist denn nun Mr. Patmore geblieben? Der ist doch scheinbar mit in den Geräteschuppen gelaufen. Ich bin mir bei dem immernoch nicht so sicher ob der nett oder ein Spion ist.
Aber vielleicht erfährt man morgen schon mehr.
Wir haben gestern auch Plätzchen gebacken. Auch ein paar Butterplätzchen, aber meine Brüder haben mehr genascht als gebacken *kicher* Die sind manchmal echt albern obwohl die schon 14 und 15 sind.
Heute bin ich erst (wie jeden Montag, Mittwoch und Donnerstag) um halb sechs von der Schule gekommen und jetzt muss ich schon wieder ins Bett weil ich frühs immer um kurz nach fünf aufstehen muss weil mein Schulweg so lang ist und manchmal bin ich da dann ein bisschen zu faul zum Kommentar tippen was mir aber irgendwie echt leid tut, weil ihr euch ja schließlich so viel Arbeit mit der Geschichte macht und ich finde das sollte man auch anerkennen und da ist es dann ja echt blöd von mir, wenn ich zu faul zum tippen bin, aber ich freue mich trotzdem jeden Tag drauf zu lesen wie es bei Zimt und Sternchen weiter geht.
Liebe Grüße
Shania