Freitag, 3. Dezember 2010

3. Türchen

Zur gleichen Zeit kurvte eine Fledermaus in waghalsigen Manövern durch die dunklen Baumwipfel. Dracomir fühlte sich überglücklich – er hatte es geschafft. Das große Heiligtum aus dem Himmel war in seinen Klauen, er hätte Purzelbäume in der Luft schlagen können, so sehr durchströmte ihn Freude und Stolz darüber.

Er wollte seinen Schatz so schnell wie möglich in seiner Höhle in Sicherheit bringen, man konnte ja nie wissen, wer noch alles daran interessiert wäre. Den Schatz wieder zu verlieren war das Schlimmste, was er sich vorstellen konnte. Das durfte nicht geschehen.

Leider sah Dracomir vor lauter Hochgefühl die Astgabel zu spät, die plötzlich vor ihm aufragte. Er schrie heiser auf und versuchte ein Ausweichmanöver zu fliegen. Unsanft landete er ein paar Bäume weiter und viele Meter tiefer auf einem eisüberzogenen Zweig.

Sein verzweifeltes Krächzen war weit über den Wald hin zu hören als er bemerkte, dass er dabei seinen goldenen Schatz verloren hatte. Hektisch flatternd stieß Dracomir sich von dem Zweig ab und flog im Sturzflug Richtung Waldboden. Er hoffte sehr, dass er seinen Schatz noch finden könnte – hier irgendwo müsste er doch gelandet sein?

Lange konnte man ihn durchs Unterholz kreisen sehen, bis er im Schutz der Nacht enttäuscht, traurig und mit hängenden Ohren und leeren Klauen zu seiner Höhle zurück flatterte.

1 Kommentar:

  1. Menno der Arme.
    Hoffentlich beißt er sich vor Ärger nicht selbst in den Popo - könnte bei den Zähnchen arg weg tun ...lol.

    Liebe Grüße Iris

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