„Hallo ihr beiden!“, freute sich Sternchen über die Begegnung. Sternchen war eine Engelbärin, die vor einigen Jahren aus dem Himmel verstoßen wurde, weil sie so gar nicht engelbärenhaft, sondern eher unfreundlich und griesgrämig, ja, manchmal sogar ein wenig böse war. Nachdem Sternchen verschiedene Gelegenheiten, sich zu bessern, lachend und ungenutzt verstreichen ließ, wurde sie kurzerhand auf die Erde geschubst, um ihre Lektionen zu lernen. Ohne Flügel, versteht sich. Dabei war Sternchen genau vor Zimts Pfoten auf die Erde geplumpst und hat ihm die erste Adventszeit ziemlich schwer gemacht. Aber dank Zimts Hilfe war Sternchen gerade rechtzeitig zum Weihnachtsfest zu dem Sternchen geworden, das es schon immer hätte sein sollen. Seitdem lebten die beiden Bären in Zimts behaglicher Bärenhöhle am Waldesrand und machten es sich dort – gerade zur Adventszeit – so richtig gemütlich. Sternchen freute sich jedes Jahr mehr darauf. Auf die schön dekorierte Höhle, den köstlichen mit Zimt gewürzten Honig, den Gewürztee, den Honigkuchen natürlich und das prasselnde Kaminfeuer.
Silas wusste nur zu gut, wer ihm da gegenüber stand und auch, dass Sternchen seine Pläne wahrscheinlich schnell durchschauen würde. Insgeheim bereute er es zutiefst, sich den Igelbraten nicht gleich an Ort und Stelle schmecken gelassen zu haben, aber dafür war es nun zu spät. Sein messerscharfer Verstand arbeitete auf Hochtouren und augenblicklich erkannte er, dass er hier im Moment nichts mehr erreichen konnte. Er schnaubte innerlich vor Wut, aber nach außen ließ er sich davon nichts anmerken. Mit betont ruhiger Stimme antwortete er: „Hey Sternchen, gut dass wir dich treffen! Der kleine Igel hat sich am Bein verletzt und ich wollte ihm helfen. Bestimmt hast du noch viel bessere Möglichkeiten – ich kann es gar nicht mit ansehen, welche Schmerzen der kleine Kerl ertragen muss.“ Tatsächlich gelang es dem Fuchs, dabei eine Träne aus seinem Auge rollen zu lassen. Theatralisch blieb sie in seinem Barthaar hängen, während er dem erstaunten Sternchen den Igel in die Arme schob und ein paar Schritte ins Unterholz machte. „Kümmere dich gut um den kleinen Igel, ich werde mich im Frühjahr erkundigen, wie es ihm ergangen ist!“ sprach er und war mit wenigen Sätzen im dichten Unterholz verschwunden.
Kaum außer Sichtweite blieb Silas jedoch stehen und drehte sich um. Sein Gesicht war wutverzerrt. „Ich werde meine Chance noch bekommen“, zischte er mit zusammengebissenen Zähnen, „so einfach lasse ich mir meine Beute nicht abjagen, das werdet ihr noch sehen!“
Sternchen jedoch verstand die Welt nicht mehr. Was war das denn gewesen? Silas als Samariter… sie hatte zwar eine Menge Phantasie, aber das hier überstieg ihre Möglichkeiten bei weitem. Sie schüttelte ihren Kopf und legte die Stirn in tiefe Falten, während sie sich dem Igel zuwandte. Mit einem Blick erfasste sie die Lage und half dem kleinen Stacheltier so schnell und behutsam es möglich war, in die Bärenhöhle zu kommen. Das Bein musste versorgt werden, bevor Spike sich zusätzlich noch kräftig erkältete.
Silas hatte alles von seinem Versteck aus beobachtet. Mit listigem Grinsen tauchte er ins Dickicht und machte sich eilig davon.
In der Bärenhöhle angekommen, war Zimt sofort zur Stelle. Er hatte mit frischem, würzigem Kräutertee auf Sternchen gewartet und füllte nun drei große Becher mit dem dampfenden und herrlich duftenden Gebräu, während Sternchen den Igel auf weiche Decken und Kissen bettete. Spike streckte sich erleichtert auf seinem Lager aus und schlürfte genüsslich den wärmenden Tee. Sternchen sah sich unterdessen die Verletzungen an. „Das wird eine Weile dauern“, sagte sie leise und versuchte, das Bein vorsichtig zu bewegen. „Aber keine Sorge, das wird wieder!“ Spike blickte Sternchen aus müden Augen an. Man konnte deutlich sehen, dass ihm das Bein sehr weh tat, aber er antwortete tapfer: „Kein Problem, Igel sind zäh!“ Mit einem leisen Lächeln im Gesicht schlief er gleich darauf ein und überließ sein Bein Sternchens geübten Pfoten, die es mit verschiedenen Kräutertinkturen und kühlen Umschlägen versorgte.
Draußen war es inzwischen völlig dunkel geworden. Der Mond begann gerade seinen langen Weg über den samtschwarzen Himmel und verbreitete sanft sein silbriges Licht. Das Mondlicht schien jede Nacht heller, der letzte Vollmond des Jahres würde nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Wenn man genau hinsah, konnte man im Mondschein den Fuchs im Unterholz nahe der Bärenhöhle sehen. Er hatte sich so weit wie das gefahrlos möglich war herangewagt und beobachtete das Geschehen im Haus mit kalten Augen und einem ebenso kalten Lächeln. Das Spiel war noch nicht verloren, ihm würde schon etwas einfallen.
oh gott sei dank ist der Spike jetzt erst mal in sicherheit da hat er ja noch mal glück gehabt. ich habe auch ganz feste an ihn gedacht da bin ich jetzt aber erleichtert. der böse Silas also echt so geht das nicht der braucht sich aber gar nicht zu wundern wenn er nix zu weihnachten kriegt! der soll jetzt langsam echt mal lieber brav sein so viel fleisch ist eh nicht gesund und ein igel piekst ja beim draufbeisen. weiste Tinchen das ist ja ganz lieb von dir das du plätzchen gebacken hast aber solange der Silas so unartig ist sollte die plätzchen lieber der Spike kriegen damit er wieder stark wird und sich wehren kann. gut das Zimt und Sternchen jetzt da sind und aufpassen.
AntwortenLöschenDeine Shania
Ich wollte nur mal ein kurzes einfaches "DANKE" hier lassen. Auch wenn ich nicht jeden Tag kommentiere aber ich lese auf jeden Fall mit und danke euch für die Arbeit und Mühe die ihr euch mit dieser wunderschönen Geschichte gemacht habt um uns die Adventszeit zu versüßen! Ich finde das sollte ruhig mal gewürdigt werden, auch wenn ich gemensam mit meiner Süßen natürlich noch hoffe, dass Silas sich bis Weihnachten noch eines besseren besinnt und den armen Spike am Leben lässt! ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Melli